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AVIVA-BERLIN.de 9/19/5784 - Beitrag vom 05.02.2006


Ach, ach, boom trach - ein Bruderkrieg
Sarah Ross

Hinter diesen Worten verbirgt sich der Titel eines israelischen Theaterstückes, das am 19.03.2006 nach Deutschland kommt. Im Mittelpunkt der Komödie für Kinder stehen zwei sich bekämpfende Brüder.




Amir Yosef bringt israelisches Theater nach Deutschland.
Vom 19. bis einschließlich 21. März 2006 gastiert das Theaterstück namens "Ach, ach boom trach" auf unseren Bühnen. Zunächst im Rahmen der "jüdischen Woche" in Chemnitz in der Stadthalle, und schließlich plant das FEZ (www.fez-berlin.de) als Highlight der Themenwochen "Shalom - Begegnungen mit jüdischem Leben" eine Aufführung in Berlin.
Für Letztere werden noch SponsorInnen gesucht!

Im Mittelpunkt der einstündigen Komödie für Kinder in zwei Akten, "Ach, ach, boom trach - ein Bruderkrieg", stehen zwei Brüder - gespielt von einem jüdischen und einem arabischen Schauspieler. Der genaue Ort der Handlung ist unbekannt, vermutlich ein Hinterhof eines Wohnhauses. Was den ZuschauerInnen zu Beginn seltsam anmuten könnte, ist die Sprache der beiden Brüder: Sie sprechen Altsyrisch-aramäisch.

Im ersten Akt sieht man, wie die Brüder, ohne Aufsicht allein gelassen und ohne viel miteinander zu reden, gemeinsam spielen. Doch plötzlich wendet sich das harmlose Spiel zu einem nicht enden wollenden Schlagabtausch zwischen Streit und Frieden. In diesen wenigen, aber entscheidenden Minuten ihres Lebens erfahren die beiden Jungen zum ersten Mal den berauschenden Geschmack von Triumph und demütigender Niederlage - abwechselnd erleben sie erstmals die Wut des Unterdrückten und die Macht des Unterdrückers.
Während mal der eine, dann der andere gewinnt, erschwert die Abwesenheit von Erwachsenen die Situation. Grund für die Eskalation des Spiels ist eine schöne Kiste, die sich während er gesamten Szene auf der Bühne befindet, und die die Kinder nicht öffnen können. Aber jeder will sie für sich alleine besitzen.
Weil beide nicht dazu in der Lage sind, gemeinsam eine Lösung zu finden, beginnen die Brüder Grenzen um sich herum zu markieren.

Im zweiten Akt wird die Kluft zwischen den Brüdern immer größer, und die Unfähigkeit zu Kommunizieren und Kompromisse zu schließen nimmt weiter zu. Nun wird auch deutlich, wie verschieden die Charaktere, die jeweiligen Vorlieben und die Art und Weise mit Dingen umzugehen, sind - ja, dass sie sich sogar völlig gegensätzlich verhalten. Selbst ihre Sprache hat sich auseinander entwickelt und oft sind sie nicht mehr dazu in der Lage, einander zu verstehen. Während im Verlauf der Handlung der Streit durch ein Kindermärchen für kurze Zeit abebbt und die Brüder beginnen, sich wieder einander anzunähern, stellen sie überrascht fest, dass jeder von ihnen das Märchen auf seine eigene, sehr verschiedene Weise interpretierte. Der Konflikt zwischen beiden wird gemein und hässlich. Ein Bruderkrieg beginnt, der unentschieden endet, von neuem anfängt - und wieder mit einem Waffenstillstand endet.

Da öffnet sich die Kiste plötzlich von allein. Die zwei Brüder entdecken völlig überrascht sich selber in der Kiste, können sich streiten und bekämpfen sehen.
In der großen Kiste zwischen ihnen gibt es eine kleinere Kiste. Sie öffnen die kleine Kiste und entdecken ihren Vater mit seinem Bruder, die sich streiten und bekämpfen. Dazwischen befindet sich eine noch kleinere Kiste. Auch diese öffnen sie und entdecken ihren Großvater und seinen Bruder, die streiten sich und kämpfen gegeneinander. Und zwischen ihnen steht eine noch kleinere Kiste und noch eine und noch eine...

Wenn Sie die Aufführung im FEZ durch Spenden unterstützen (Werbeflächen stehen gegebenenfalls als Anerkennung ihrer Spende zur Verfügung), oder das Stück für eine oder mehrere Aufführungen buchen wollen, dann wenden Sie sich bitte an folgenden Kontakt:


Amir Yosef
Fredericiastr. 33
14059 Berlin
Tel.: 030 351 36 332
Mobil: 0179 9639856
E-Mail: avimiryosef@hotmail.com


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Beitrag vom 05.02.2006

Sarah Ross